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Klang der Stille

Stefanie Bisping

Verschneite Dünen, Raureif auf Schilfgräsern, menschenleerer Strand und Tee mit Kluntjes. Spiekeroog im Winter bedeutet Ruhe und Gemütlichkeit.
Der Schnee verschluckt die letzten Geräusche: Hundebellen und die Stimmen von Kindern. Fernes Meeresrauschen. Nun ist es still am Norderloog, der Hauptstraße Spiekeroogs. Ein Fasan stolziert in Richtung Alte Inselkirche. Die Pappeln, die das Dorf von den fast baumlosen Orten der anderen ostfriesischen Inseln unterscheiden, strecken ihre schwarzen Äste in den klaren, frostkalten Himmel. Bunt durcheinander gewürfelte Häuser ducken sich hinterm Deich vor dem Wind, der vom Meer her weht. Spiekeroog liegt im Winterschlaf.

Die Dünen mit ihren Kiefernwäldchen gehören jetzt ganz den Hasen und Vögeln, die sich zunehmend auch im Dorf breit machen. Die Häuser am Ortsrand stehen leer. Sie gehören Uneingeweihten, die nur im Sommer ans Meer fahren, ohne zu wissen, dass sie das Beste verpassen - wie die Wintergäste meinen: unverfälschten, geruhsamen Inselalltag.

Spiekeroog preist sich als ruhigste der ostfriesischen Inseln. Sie ist z.B die einzige Insel ohne Flugplatz. Auch Fahrräder sind nicht zu mieten - und mitgebrachte unerwünscht. Zu hektisch, zu schnell, meinen die Insulaner. Ihre Ruhe ist ihnen nun mal heilig, genauso wie das intakte Ortsbild. Hotel-Hochhäuser wie auf Norderney? Undenkbar!

15 Kilometer lang ist Spiekeroogs Strand und fast menschenleer. Rechts die Brandung, links mit Raureif überpuderte Dünen. Wenn Langeoog zum Greifen nahe scheint, ist das westliche Ende der Insel erreicht.

Wintergäste sind auf ihre eigene Kondition angewiesen, um an der Wattseite entlang zurück ins Geschehen zu kommen. Weite Teile des Watts und der Marschweiden gehören als Ruhezone für allerhand Getier zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Schilder mahnen, auf den Wegen zu bleiben und nicht mit dem Bestimmungsbuch in der Hand Zwergseeschwalben und Säbelschnäblern nachzulaufen. Anders ist es mit den Islandpferden zum Beispiel, die man unterwegs trifft. Im Sommer wird auf ihnen geritten. Im Winter sehen sie aus wie Urzeittiere mit zotteligem Bärenfell, an dem sich Wanderer die Hände wärmen dürfen.

Meerwasserbad und Museen sind geschlossen, geführte Wattwanderungen und Fahrten zu den Seehundsbänken finden im Winter nicht statt. Was macht man also auf so einer kleinen Insel? Stundenlang laufen und ganz tief durchatmen. Schon am zweiten Abend schwindet die Erbitterung über die frühe Sperrstunde der Gastronomen. Der Insel-Rhythmus färbt ab. Man wird gelassen und trinkt ganz gemütlich seinen Pharisäer (hochprozentiger Kaffee mit Sahnehäubchen), während Zweige ans Fenster kratzen und Spiekeroog die Lichter löscht.